http://www.1000beforeyoudie.com/Images/Places/955.jpg

Freitag, 15. Oktober 2010

Serra do Cipó

Von Sonntag bis Donnerstag haben Clara und ich uns eine kleine Auszeit gegönnt und sind zum Serra do Cipó, einem Naturpark ca. 3 Stunden von uns entfernt, gefahren. Die ganze Sache war recht spontan (wir haben am Freitag erst gebucht) und wir waren am Sonntagabend froh, in unserer Pousada ohne jegliche Komplikationen anzukommen.
Entgegen unserer Erwartungen war das Örtchen nicht von ausländischen Touristen übervölkert, viele Brasilianer aus der Umgebung waren für ein verlängertes Wochenende hierhin gekommen, aber ansonsten haben wir nur 2 Engländer getroffen. Dem entsprechend wurden wir mal wieder als die deutsche Attraktion begafft.
Montag und Dienstag kann man mit den folgenden Wörtern zusammenfassen:
Wunderschöne Natur, Wasserfälle, knallende Hitze, Sonnenbrand, schmerzende Füße, Rücken und Knie, totale Erschöpfung, wandern, wandern, wandern…. Schon am Montagabend fielen wir von der Sonne, den Rucksäcken und dem vielen Wandern total erschöpft in unsere Betten und sagten uns am folgenden Tag, dass wir es langsam angehen würden – Pustekuchen, wir legten noch einen drauf, liefen 26km zu einem Wasserfall. Das Problem war, dass wir schon allein 5km zu dem Naturpark laufen mussten und dieser dann auch nochmal sehr weitläufig ist. Außerdem gibt es insgesamt nur 2 Stellen, die man sich ohne Führer anschauen kann; die Führungen sind aber ziemlich teuer, weswegen wir uns allein auf die Socken machten. So haben wir vielleicht nicht die tollsten Attraktionen gesehen, hatten aber trotzdem unseren Spaß.
Die Landschaft ist wirklich der Hammer, weitläufige Ebenen, hohe Gräser, die verschiedensten Bäume und Steine, das Ganze begleitet vom Singen der Zikaden und einem anderen Tier, das wir bis jetzt noch nicht identifizieren konnten. An besonderen Tieren haben wir nicht so viele gesehen, bis auf einen wunderschönen, großen blauen Schmetterling und ein paar winzigen Kröten. Darüber sind wir aber eigentlich auch ganz froh, wir wurden nämlich vorher noch vor giftigen Tieren wie Skorpionen, Schlangen und Spinnen gewarnt…
Da der Park wie gesagt sehr weitläufig ist trafen wir selten auf andere Leute. Es war schon ein schönes Gefühl, alleine durch die Natur zu laufen, die einen teilweise an das australische Outback, teilweise an Afrika, manchmal auch an Amerika erinnert. Manche Teile sind saftig grün, andere scheinen verdorrt zu sein und trotzdem voller Leben.
Der Mittwoch war unser Highlight. Auf eigene Faust suchten wir einen Wasserfall außerhalb des Naturparks, zu dem man nicht erst eine halbe Weltwanderung unternehmen musste, um ihn zu bestaunen – lediglich eine kleine Klettertour.
Stolz wie Oskar, dass wir uns alleine den Weg durch die Wildnis gesucht haben, saßen wir am Wasserfall und genossen einfach die Ruhe und Schönheit der Natur. Ganz besonders herrlich waren die Hinweisschilder, die einem den Weg zum Wasserfall führen sollten. Das erste Schild sagte uns, dass es noch 500m seien, auf dem 2. Schild stand 100m und das nächste Schild behauptete wieder, dass es 500m seien…anscheinend zeigen die Schilder hier die Entfernung zum nächsten Schild und nicht zum Ziel an ;)
Den restlichen Tag verbrachten wir auf der Veranda der Pousada im Liegestuhl und erholten uns von unserem Urlaub. Den Abend ließen wir gemütlich in einem Restaurant mit einer Pizza, einem Caipirinha und einem guten Gespräch ausklingen.
Am Donnerstag hieß es dann Packen und da der Bus erst um 15 Uhr abfuhr, konnten wir noch ein bisschen relaxen.
Ich nehm auch ganz viele Souvenirs aus dem Urlaub mit – Mückenstiche! Im Gesicht habe ich allein schon 8 Mückenstiche, 3 davon so um meine Augen verteilt, dass ich das eine Auge am Mittwoch nur halb öffnen konnte und am Donnerstag einfach beide Augen zugeschwollen waren…



1 Kommentar: