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Freitag, 24. Dezember 2010

Gesegnete Weihnachten

wünsche ich euch aus dem warmen Brasilien!
Dieses Jahr sieht mein Weihnachten doch sehr anders aus, als zu Hause – keine Kälte, keine Weihnachtsplätzchen, kein Weihnachtsbaum, kaum Weihnachtsschmuck, kein Weihnachtsmarkt, keine Familienfeier, kein großes Weihnachtsessen und kein Weihnachtsstress verbunden mit der Suche nach dem perfekten Geschenk…
Das bedeutet aber nicht, dass mein Weihnachten hier nicht schön sei, nur eben anders, ungewohnt, vielleicht ein bisschen weniger weihnachtlich.
Clara und ich werden es uns heute so gemütlich wie möglich machen und am 25. feiern wir dann bei einem Freund zu Hause.

An diesem Punkt wünsche ich euch einfach auch schon mal einen guten Rutsch und verabschiede mich in meine (wohlverdienten?) Sommerferien. Lisa wird mich besuchen kommen und zusammen werden wir am Strand von Itacaré Silvester feiern, später noch Salvador und Rio de Janeiro erkunden und – das Wichtigste – natürlich werde ich ihr auch Sete Lagoas zeigen ;)
Die Reise wurde vorgestern leider ein bisschen überschattet – ich habe mir beim Trainieren den kleinen Zeh gebrochen und kann dem Meer so leider nur aus der Ferne sehnsüchtige Blicke zuwerfen, da ich 15 Tage lang nicht ins Wasser darf :( bei der Hitze hier ist das wirklich eine Strafe!

Sonntag, 28. November 2010

Advent, Advent...

Langsam rückt Weihnachten näher, die Adventszeit beginnt, das 1. Türchen des Adventskalenders darf schon am Mittwoch geöffnet werden. Auch die Südhalbkugel kann das trotz mangelden Schnees nicht ignorieren.
Hier ein paar Bilder zum Thema "Weihnachtsdeko":

Die rosa Wand lässt doch richtig Weihnachtsstimmung aufkommen, oder?


Man beachte die Blümchen auf der Wiese. Schließlich ist hier ja Frühling.


Die Weihnachtsbäume äääh -palmen am See in ihrer Weihnachtsfesttagsrobe.


Auch Clara und ich versuchen, so viel Weihnachtsstimmung wie geht aufkommen zu lassen. Bei schöner Weihnachtsmusik bastelten wir heute fleißig Weihnachtsschmuck für unsere Wohnung. Falls sich jemand über die einzelne Kerze wundert: Dies ist unser Adventskranz. An jedem Adventssonntag wird eine Kerze dazugeklebt :)

Mittwoch, 17. November 2010

Matsch!

Mit dem Frühling hat der Regen angefangen – Leute, so etwas habt ihr noch nicht erlebt! Fast jeden Tag regnet es, aber nicht nur ein paar Tröpfchen, sondern wenn, dann richtig. Unsere Straße (Rua Amazonas) verwandelt sich dann selber in einen kleinen Amazonas und im Haus muss man schon im gleichen Raum sein, um sich zu verstehen (wir haben keine Regenrinne und die Wassermassen plätschern fröhlich wie Wasserfälle das Dach runter). Am lustigsten ist der Weg von der Arbeit zur Bushaltestelle. Mittlerweile ist der größte Teil asphaltiert – nur eben nicht der ganze Teil. Der restliche Weg verwandelt sich nach dem Regen in eine einzige Matschpfütze, durch die Clara und ich durchwaten in der Hoffnung, dass unsere Havaianas nicht stecken bleiben oder wir uns nicht einmal komplett in den Matsch legen. Danach sehen unsere Füße, Schuhe und Hosen aus wie nach einem Schlammbad und wir wurden im Bus auch schon angesprochen, was wir denn gemacht hätten - arbeiten ist da die ehrlich Antwort…
An den schmalen Stellen, an denen man den Matsch überqueren kann, bilden sich manchmal kleine Schlangen, die Kinder werden auf den Schultern getragen, ein aufgeschnittener Autoreifen dient als Brücke…
Seelenruhig trotten uns 2 Esel und ein Pferd auf dem Weg zur Arbeit entgegen, die frei herum laufen, manchmal steht auch eine Kuh irgendwo herum. Das ist hier ganz normal.





Freitag, 22. Oktober 2010

Fragen über Fragen

In dieser Woche hatten Clara und ich die Möglichkeit, einen weiteren Teil unseres Projektes kennenzulernen, die Nova Cidade. Schulkinder im Alter von 7 bis 18 Jahren kommen entweder vor- oder nachmittags in die Nova Cidade und finden dort ein recht vielfältiges Angebot, von Graffiti, Theater und Ballett über Kunsttherapie und Nachhilfe bis zur Jornalismusgruppe.
Es ist schon etwas anderes, auf Jugendliche zu treffen, als mit den Kindern in der Creche zu arbeiten, schon allein vom sprachlichen Aspekt. Auch wenn wir in dieser Woche eher den Zuschauerpart hatten, kamen doch immer wieder Kinder auf uns zu und stellten einen bunten Strauß an Fragen.
Die Besten davon möchte ich gerne mit euch teilen:

„Seid ihr (Clara und ich) Schwestern?“ –Nein – Direkt darauf folgt die Frage: „Seid ihr Zwillinge?“ – äääh haben wir das nicht mit der ersten Antwort schon ausgeschlossen?
„Wie alt seid ihr?“ – 19. – „Habt ihr am gleichen Tag Geburtstag?“
„Habt ihr Kinder?“
„Wenn ihr hier einen Freund finden würdet, würdet ihr dann hier bleiben?“
„Seid ihr mit dem Bus aus Deutschland gekommen?“
„Fahrt ihr jetzt gleich nach der Arbeit wieder nach Deutschland zurück?“
„Haben alle Leute in Deutschland blaue Augen? Sind alle Leute weiß?“
„Ist China in der Nähe von Deutschland? Wart ihr schon mal in China? Muss man da mit dem Flugzeug hinfliegen oder geht das auch mit Bus?“

Die Fragen zeigen eine teilweise andere Weltanschauung, z.B. war mein erster Gedanke bei der Frage „Habt ihr Kinder?“: Nein, ich bin doch erst 19. Aber das ist hier nicht zu jung, um Kinder zu haben…
Auch die für uns lustigen Fragen in Bezug auf Deutschland sind für jüngere Kinder überhaupt nicht lustig sondern ganz normal, liegt Deutschland in ihrer Vorstellung doch nur einen Tagesausflug entfernt.
Ja, ich habs euch gar nicht gesagt, eigentlich wohn ich noch in Deutschland und pendel nur jeden Tag nach Brasilien zur Arbeit ;)

Dienstag, 19. Oktober 2010

Überraschung

Clara und ich hatten schon überlegt, wann denn eigentlich die Uhr umgestellt wird und ich entdeckte zufällig in meinem Kalender, dass man das wohl am 31.10. macht.
Am Sonntag kam unser Besuch dann 75 Minuten zu früh…das sind wir hier eigentlich schon gewohnt, wenn wir eine Verabredung haben, halten wir uns mind. ½ Stunde früher bereit, sind aber auch nicht beunruhigt, wenn die betreffende Person ½ Stunde später als geplant immer noch nicht da ist.
Tja, wir erfuhren dann aber, dass der Besuch nur 15 Minuten zu früh war, denn hier wurde die Uhr schon am 17. umgestellt… Clara und ich hatten den ganzen Tag in dem Glauben gelebt, dass es eine Stunde früher sei, als es tatsächlich war.

Morgens habe ich im Bus das Gefühl, dass ganz Brasilien unter der Zeitumstellung leidet. Es ist um 7:30 Uhr noch recht düster, die Leute wirken verschlafen und auch ich würde morgens lieber noch ein bisschen länger im Bett liegen bleiben (das Problem mit dem Aufwachen löst dann aber die kalte Dusche)…
Dazu kommt noch das „schlechte“ Wetter (ok, ihr würdet euch vielleicht über 25°C freuen). Pünktlich zum Frühlingsanfang hat es einen Wetterumschlag gegeben und seit dem kann ich das Wetter schlecht einschätzen – mal ist es richtig heiß, mal schwül und drückend und abends wird mir in der Wohnung dann kalt; oft regnet es und immer wieder ziehen Gewitter auf.

Freitag, 15. Oktober 2010

Serra do Cipó

Von Sonntag bis Donnerstag haben Clara und ich uns eine kleine Auszeit gegönnt und sind zum Serra do Cipó, einem Naturpark ca. 3 Stunden von uns entfernt, gefahren. Die ganze Sache war recht spontan (wir haben am Freitag erst gebucht) und wir waren am Sonntagabend froh, in unserer Pousada ohne jegliche Komplikationen anzukommen.
Entgegen unserer Erwartungen war das Örtchen nicht von ausländischen Touristen übervölkert, viele Brasilianer aus der Umgebung waren für ein verlängertes Wochenende hierhin gekommen, aber ansonsten haben wir nur 2 Engländer getroffen. Dem entsprechend wurden wir mal wieder als die deutsche Attraktion begafft.
Montag und Dienstag kann man mit den folgenden Wörtern zusammenfassen:
Wunderschöne Natur, Wasserfälle, knallende Hitze, Sonnenbrand, schmerzende Füße, Rücken und Knie, totale Erschöpfung, wandern, wandern, wandern…. Schon am Montagabend fielen wir von der Sonne, den Rucksäcken und dem vielen Wandern total erschöpft in unsere Betten und sagten uns am folgenden Tag, dass wir es langsam angehen würden – Pustekuchen, wir legten noch einen drauf, liefen 26km zu einem Wasserfall. Das Problem war, dass wir schon allein 5km zu dem Naturpark laufen mussten und dieser dann auch nochmal sehr weitläufig ist. Außerdem gibt es insgesamt nur 2 Stellen, die man sich ohne Führer anschauen kann; die Führungen sind aber ziemlich teuer, weswegen wir uns allein auf die Socken machten. So haben wir vielleicht nicht die tollsten Attraktionen gesehen, hatten aber trotzdem unseren Spaß.
Die Landschaft ist wirklich der Hammer, weitläufige Ebenen, hohe Gräser, die verschiedensten Bäume und Steine, das Ganze begleitet vom Singen der Zikaden und einem anderen Tier, das wir bis jetzt noch nicht identifizieren konnten. An besonderen Tieren haben wir nicht so viele gesehen, bis auf einen wunderschönen, großen blauen Schmetterling und ein paar winzigen Kröten. Darüber sind wir aber eigentlich auch ganz froh, wir wurden nämlich vorher noch vor giftigen Tieren wie Skorpionen, Schlangen und Spinnen gewarnt…
Da der Park wie gesagt sehr weitläufig ist trafen wir selten auf andere Leute. Es war schon ein schönes Gefühl, alleine durch die Natur zu laufen, die einen teilweise an das australische Outback, teilweise an Afrika, manchmal auch an Amerika erinnert. Manche Teile sind saftig grün, andere scheinen verdorrt zu sein und trotzdem voller Leben.
Der Mittwoch war unser Highlight. Auf eigene Faust suchten wir einen Wasserfall außerhalb des Naturparks, zu dem man nicht erst eine halbe Weltwanderung unternehmen musste, um ihn zu bestaunen – lediglich eine kleine Klettertour.
Stolz wie Oskar, dass wir uns alleine den Weg durch die Wildnis gesucht haben, saßen wir am Wasserfall und genossen einfach die Ruhe und Schönheit der Natur. Ganz besonders herrlich waren die Hinweisschilder, die einem den Weg zum Wasserfall führen sollten. Das erste Schild sagte uns, dass es noch 500m seien, auf dem 2. Schild stand 100m und das nächste Schild behauptete wieder, dass es 500m seien…anscheinend zeigen die Schilder hier die Entfernung zum nächsten Schild und nicht zum Ziel an ;)
Den restlichen Tag verbrachten wir auf der Veranda der Pousada im Liegestuhl und erholten uns von unserem Urlaub. Den Abend ließen wir gemütlich in einem Restaurant mit einer Pizza, einem Caipirinha und einem guten Gespräch ausklingen.
Am Donnerstag hieß es dann Packen und da der Bus erst um 15 Uhr abfuhr, konnten wir noch ein bisschen relaxen.
Ich nehm auch ganz viele Souvenirs aus dem Urlaub mit – Mückenstiche! Im Gesicht habe ich allein schon 8 Mückenstiche, 3 davon so um meine Augen verteilt, dass ich das eine Auge am Mittwoch nur halb öffnen konnte und am Donnerstag einfach beide Augen zugeschwollen waren…



Samstag, 9. Oktober 2010

Spaaaß

Brasilianer finden immer einen Grund zum Feiern und so gibt es für alles Mögliche einen besonderen Tag – Tag des Soldaten, Tag des Hundes, Tag des Baums, Tag der Lehrerin…
Nächste Woche ist der Tag des Kindes, weswegen die komplette Woche schulische Einrichtungen geschlossen sind – im Klartext: Ich hab frei =)
In dieser Woche gab es jeden Tag eine oder mehrere kleine Überraschungen für die Kinder – ein Theaterstück, ein Tag, an dem nur gespielt wurde, etwas Besonderes zum Frühstück, einen leckeren Nachtisch oder Süßigkeiten, die sie mit nach Hause nehmen dürfen. Dabei wird nicht darauf geachtet, dass das Essen ja überhaupt nicht gesund ist und die Zähne kaputt macht und sowieso – nein, hier geht es einfach nur darum, den Kindern eine Freude zu machen. Mit ganz viel Liebe wurden viele Vorbereitungen getroffen. Zum Beispiel haben die Kinder einmal Popcorn und einen Lolli mit nach Hause bekommen; für jedes Kind wurde eine Tüte bemalt und mit Popcorn gefüllt und eine Blume gebastelt, die auf den Lolli geklebt wurde – in der Creche gibt es ca. 100 Kinder!
Das Lustige ist, dass die Erzieherinnen mindestens genauso viel Spaß daran haben und sich über das Eis, das es zum Nachtisch gibt, genauso freuen wie die Kinder.
Heute war dann das große Finale. Morgens führte jede Klasse eine Kleinigkeit für die Eltern auf – natürlich gehört bei solchen Auftritten für die Mädchen jeden Alters hier eine gehörige Portion Schminke und rosa dazu. Den restlichen Vormittag durften die Kinder spielen, zum Mittagessen gab es Hot Dogs und zum Nachtisch eine riesige Torte. Diese sorgte für besonders viel Freude – ein Kind fiel mit dem Gesicht rein, zum Glück war der Pimpf ein kleiner, weswegen er nicht oben auf die Schrift fiel, sondern nur am Rand ein wenig die Verzierung auf sein Gesicht beförderte. Auch das Essen der Torte war abenteuerlich; die Kinder, ihre Kleidung und die Tische sahen danach aus wie nach einer Essensschlacht…

Sonntag, 3. Oktober 2010

Wahl

Heute wird gewählt, was bedeutet, dass ab morgen keine Flut an Flyern, die in Ermanglung eines Briefkastens über unsere Mauer geworfen werden, in unserem Hof liegt, dass keine tollen Wahlwerbesongs die Stille in unserem Haus stören und dass keine Wahlumzüge unseren Weg zur Bushaltestelle kreuzen.



Samstag, 18. September 2010

Wahlkampf

Im Oktober finden in Brasilien Wahlen statt. Der Wahlkampf hier tobt und ist einfach nicht zu übersehen und –hören. Man vertraut hier nämlich nicht nur auf Wahlplakate, die an jeder Ecke, in manchen Gärten und Autos zu finden sind, sondern setzt auch noch auf die akustische Untermalung.
So fahren Autos mit Lautsprechern durch die Straßen und spielen immer wieder das gleiche kurze Lied ab, in dem der Name und die Wahlnummer des Kandidaten vorkommen.
Als Clara und ich letztens nach der Arbeit zum Bus gingen, kam uns ein ganze Parade entgegen: Ein großer Wagen, der eins der besagten Lieder in voller Lautstärke wiedergab, dazu noch ein Mann mit Mikro, der das ganze kommentierte, und eine Menschenmenge mit Fahnen, die dem Lastwagen folgte. Ich habe das Gefühl, dass sich hier ziemlich viele Menschen im Wahlkampf engagieren und auch viele junge Leute machen dabei mit.
Ich glaub wenn die Wahl vorbei ist, werd ich den ganzen Trubel schon fast vermissen ;)

Freitag, 10. September 2010

Ein schöner Tag

Am Unabhängigkeitstag Brasiliens sind Clara und ich mit einer Gruppe von Freunden wandern gegangen. Bei strahlendem Sonnenschein erklommen wir den Berg und auf dem Weg hatten wir eine tolle Aussicht über Sete Lagoas.
Hier mal ein paar Fotos:



oben auf dem Berg


mancher von euch mag sich wundern aber ja, diesen steilen Hang bin ich heil runtergekommen ;)


in den Straßen von Sete Lagoas

Sonntag, 5. September 2010

Unabhängigkeitstag

Am Dienstag feiert Brasilien seine Unabhängigkeit, das find ich toll, weil ich dann nämlich am Montag und Dienstag frei hab ;-)
Am Freitag haben wir diesen Tag schon vorzeitig in der Creche gewürdigt. Alle Kinder versammelten sich und jeder bekam ein Zeitungshütchen auf den Kopf gesetzt. Einige Kinder wurden dann noch mit Trommeln, Flöten, leeren Plastikflaschen und anderen Folterwerkzeugen für meine Ohren ausgestattet und dann zogen wir in einer Parade durchs Viertel. Die komischen Deutschen, wie Clara und ich uns nennen, waren die einzigen tias (so werden hier die Erzieherinnen genannt), die es sich nicht haben nehmen lassen, auch ein fesches Zeitungshütchen anzuziehen :D
Jetzt freu ich mich erstmal auf das lange Wochenende und darauf, endlich mal Sete Lagoas näher erkunden zu können.

Samstag, 28. August 2010

Deutsche Sprache – schwere Sprache!

Dass die deutsche Grammatik nicht gerade leicht ist, vor allem für die, die sie lernen müssen, darüber sind wir uns wohl alle einig. Heute wurde mir aber auch mal gezeigt, wie schwer die Aussprache doch eigentlich ist.
Joao kam heute in die Creche; er wird am Dienstag mit ein paar anderen Serpafern nach Deutschland fliegen. Da er auf Deutsch bei einem Seminar etwas sagen wird, wollte er das mal mit mir üben. Ich habe den deutschen Text vorgelesen und er hat sich in Lautschrift aufgeschrieben, wie er das auszusprechen hat und hat die „schwierigen“ Wörter nachgesprochen. In dem Text kam so oft „ch“, „sch“, „ü“/“ä“/“ö“ vor und all diese komischen, schwer aussprechbaren Laute, die in unmöglicher Art und Weise hintereinander stehen. Bin ich froh, dass ich nicht Deutsch lernen muss!

Montag, 23. August 2010

So, nach und nach finde ich die Zeit, die Berichte über die ersten Tage in Sete Lagoas zu posten. Dieser Eintrag wurde am 18.08. verfasst...

Juhu, der Vorratsschrank ist gefüllt, ich muss kein Toastbrot mit Tomate oder Schokostreuseln mehr essen =) Ohne Witz, als ich heute gehört hab, dass Adriane mit uns einkaufen geht, war ich so glücklich. Das Gas vom Herd ist auch ausgetauscht worden, das Licht ist repariert. Ich hätte echt nicht erwartet, dass das alles so schnell erledigt wird, sondern eher nach brasilianischer Zeiteinteilung geschieht, aber schon wieder wurde meine Vermutung nicht bestätigt, was glaub ich eher an den Mitarbeitern von SERPAF liegt, als an der generellen Einstellung der Leute hier.
Heute waren Clara und ich auch in der Nova Cidade, einem der anderen SERPAF Projekte.
Wir waren total begeistert, die Atmosphäre war wirklich schön da. Wir saßen zwar fast die ganze Zeit nur in dem Büro herum, aber dieses war immer voll, immer wieder kamen Jugendliche oder Lehrer rein und die Leute waren irgendwie so freundlich und zufrieden. Ich konnte da auch schon etwas Gebackenes aus der Serpaf Bäckerei probieren und das war SO lecker =)
Adriane hat uns anhand einer Präsentation die Arbeit von SERPAF erklärt und diese Arbeit, die Serpaf hier leistet, hat mich echt beeindruckt! Sie wird uns die Präsentation noch schicken und ich wird sie dann hier reinstellen oder zumindest mal was darüber schreiben, denn das lohnt sich echt mal durchzulesen!
Danach hat sie uns ein bisschen über Deutschland ausgefragt, denn sie wird mit ein paar anderen in 2 Wochen nach Deutschland fliegen und das Partnerprojekt besuchen. Das war total süß, sie hat z.B. gefragt, ob sie Gummistiefel mitnehmen muss. Wenn es in Brasilien regnet, entwickeln sich die Straßen zu kleinen Flüssen; wir haben ihr dann gleich mal erklärt, dass das in Essen Werden eher selten der Fall ist ;-)
Heute Abend klingelte es dann an der Tür und Leo, der Freund unserer Vorgängerin, stand vor der Tür. Wir haben uns ein bisschen unterhalten und er wollte uns die Stadt zeigen. Da wir aber gerade beim Essen waren, verabredeten wir uns für Samstag. Ich freu mich schon darauf, die Stadt ein bisschen besser kennenzulernen, denn bis jetzt kenn ich noch fast gar nichts.
Und ja, ihr habt richtig verstanden, wir haben uns u-n-t-e-r-h-a-l-t-e-n. Wenn die Leute hier langsam sprechen, versteh ich schon recht viel. Auch die Kinder reden mehr mit mir, aber da versteh ich nur sehr sehr wenig, weil sie schneller und undeutlicher reden…heute habe ich auch schon mehr selber gesprochen, möchte aber echt nicht wissen, wie das für die geklungen hat ;-) Aber Übung macht aber schließlich den Meister.

Sonntag, 22. August 2010

1. Arbeitstag

So, hier berichte ich euch nun von meinem ersten Arbeitstag, der am 16. war...
leset und genießet ;-)

Der erste Arbeitstag ist geschafft :)
Heute Morgen, Clara und ich wollten grad das Frühstück vorbereiten, klingelte es am Tor und Vânia, die Mitarbeiterin, die uns mit zur Creche (dem Kindergarten) nehmen sollte, stand vor der Tür – es war 7:15 Uhr, uns wurde gesagt, dass sie um 8 kommen würde. Sie meinte, dass sie normalerweise um 7:30 Uhr fährt, also hatten wir noch Zeit, ein Toastbrot runter zu schlingen und uns die Zähne zu putzen. Mal wieder diese Verlässlichkeit im Bezug auf die Zeit ;-)
Am Montag und Dienstag werden Clara und ich nur in der Creche sein, weil Adriane, die Chefin von SERPAF, nicht da ist, am Mittwoch kommt sie allerdings wieder und wird uns auch noch die anderen Projekte zeigen. Wir haben schon eine lange Liste, was wir sie fragen müssen, fängt mit Internet an, geht über Supermarkt und endet bei Gas für den Herd (das ist anscheinend leer).
Der Tag in der Creche war schön, nicht so anstrengend wie erwartet, aber trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, 1 Jahr lang 8 Stunden da zu arbeiten, deswegen hoffe ich, dass die anderen Projekte mich auch ansprechen werden.
Von Anfang an kamen die Kinder auf uns zu und hatten keinerlei Berührungsängste.
Was ein bisschen kompliziert ist, ist den Leuten hier meinen Namen beizubringen. Hier wird das „d“ vor einem „e“ und „i“ wie „dsch“ ausgesprochen, weswegen ich mich gegen Ende einfachheitshalber als „Madschita“ vorgestellt habe ;-)
Am Anfang lachten die Kinder noch über diesen merkwürdigen Namen, doch ihre Namen waren für mich teilweise genauso unverständlich. Ein Junge stellte sich mir als Hobson vor…in der Klasse merkte ich, dass er Robson heißt, hier das R aber wir ein H ausgesprochen wird.
Nach dem gemeinsamen Frühstück gingen die Kinder in ihre „Klassen“; die Kinder in meiner Klasse sind zwischen 4 und 5 Jahre alt.
Der „Klassenraum“ besteht aus ein paar Tischen, Stühlen, 2 Schränken, einem Tisch mit Matratzen drauf und einer Tafel; das wars, kein Platz zum Spielen oder rumlaufen. Den größten Teil des Tages sitzen die Kinder an diesen Tischen und kriegen vorgeschrieben, was sie machen.
Nachdem sie ein Bild ausgemalt hatten, wurde den meisten Kindern ein haselnussgroßes Stück Knete ausgeteilt, mit dem sie am Tisch spielen konnten. Da aber nicht alle Kinder gleichzeitig mit dem Ausmalen fertig waren, saßen die Kinder, die schon fertig waren, eine Zeit einfach nur rum, bevor die Knete ausgeteilt wurde, andere waren so spät fertig, dass sie gar keine Knete bekamen und den anderen nur zuschauen konnten.
Vor dem Mittagsessen durfte „meine“ Klasse raus zum Spielen, eine der wenigen Möglichkeiten, selber zu bestimmen was sie machen. Trotzdem ist das ein ganz anderes Bild als in Deutschland, denn sie spielen auf einem Asphaltplatz, es gibt eine Kiste mit ein paar Spielsachen und ein paar „Klettergerüste“.
Nach dem Mittagessen wurden die Matratzen ausgelegt und die Kinder wurden schlafen gelegt. Allerdings wird den Kindern vorgeschrieben, wie sie sich hinzulegen haben – leg dich auf die Seite – mach die Augen zu – nein, leg den Kopf in die andere Richtung usw. Sogar Kinder, die schon schliefen, wurden angesprochen, dass sie sich anders hinlegen sollen…
Nachmittags kamen andere Betreuerinnen, es wurde gesungen, eine CD angehört (Cinderella), Bücher ausgeteilt (allerdings wird nichts vorgelesen, die Kinder blättern einfach nur darin rum), die Zahlen geübt…
Insgesamt haben die Kinder kaum Möglichkeiten, selber etwas auszuprobieren, ihre Energie rauszulassen und rumzulaufen, sondern sitzen viel am Tisch und sollen leise sein (was den meisten Kindern hier sehr schwer fällt). Die Professora gibt vor, was gemacht wird, hier ist nix mit „ich hab jetzt Lust auf Malen“; es hat alles eher einen schulischen Charakter.
Die Kinder sind aber alle ganz süß! Wenn sie etwas sagen, verstehe ich kein Wort, sondern lächle immer nur dumm…trotzdem kommen sie immer wieder, schmiegen sich an mich, spielen mit meinen Haaren (irgendwann musste ich sie zu einem Zopf binden, von allen Seiten wurden sie gestreichelt, geflochten oder daran gezogen)…
Nach jeder Mahlzeit stand meine ganze Klasse um meine Beine herum und umarmte mich. Das Bedürfnis nach Liebe kann ich verstehe, da in den Familien vermutlich andere Verhältnisse bzw. ein anderes Verhalten herrscht, als bei uns.
Nach der Arbeit sah ich zu Beispiel, wie das letzte Kind abgeholt wurde und das war ein ganz anderes Bild als in Deutschland. In dem Kindergarten in Deutschland, in dem ich meine Hospitation gemacht habe, sind die Kinder auf ihre Eltern zugelaufen und wurden in die Arme genommen.
Hier ging das Kind aus dem Kindergarten, zu seiner Mutter – keine Umarmung, kein Kuss. Sie gingen einfach los ohne eine besondere Begrüßung.

Heute Abend gabs Toastbrot mit Schokostreuseln. Ja, das klingt echt verlockend, oder? ;-)
Clara und ich sind nach der Arbeit ein bisschen durch die Straßen gelaufen auf der Suche nach einem Geschäft. In der Nachbarschaft gab’s einen kleinen Laden…allerdings gabs da keinen Aufschnitt oder Marmelade, deswegen beschlossen wir, Schokostreusel als Brotbelag zu kaufen, in Ermanglung von Alternativen. Hoffentlich kann Adriane mit uns am Mittwoch zu einem größeren Supermarkt fahren…

Samstag, 21. August 2010

Desculpe!

Ich habe heute erst Internet bekommen, deswegen habe ich mich so lange bei niemandem gemeldet.
Da ich aber abends immer fleißig aufgeschrieben habe, was so passiert ist, kommt nun mein Bericht über die Anreise und meine neue Wohnung:
Anreise … oder auch nichts tun ist anstrengender als arbeiten
Am Freitagabend fuhren Clara und ich nach Porto Alegre, wo unser Reisebus nach Sao Paulo abfuhr. Dieser bat unerwartet viel Beinfreiheit, was bei der 17 Stunden Fahrt auch gut war. Zum Glück habe ich den größten Teil der Fahrt verschlafen, aber als ich die letzten Stunden der Fahrt wach war, kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Landschaft war einfach unbeschreiblich schön, die Vegetation abwechslungsreich, immer wieder standen vereinzelte kleine Häuschen in der Gegend rum… Leider konnte ich nur ein paar schlechte Fotos aus dem Bus schießen, diesen Anblick hätte ich gerne mit euch geteilt.
In Sao Paulo angekommen hatten wir auch nur 7 Stunden Wartezeit, ich sag euch, die sind vergangen wie im Flug….nicht! Das Schlimme ist, dass das blöd-in-der-Gegend-rumstehen und später auch mal
-sitzen einen echt fertig macht.
Der 2. Reisebus, der uns von Sao Paulo nach Sete Lagoas gebracht hat, war leider nicht mehr ganz so groß wie der erste und es gab auch keine Decken, weswegen ich jetzt hier mit nem Schnupfen sitze…
In Sete Lagoas angekommen, war niemand da, der uns abholte. Nach 2 Stunden Warten waren wir kurz davor, jemanden anzurufen, haben wir die ersten 2 Stunden Wartezeit doch auf das brasilianische Zeitgefühl zurückgeführt. Schon wieder nichts zu tun, kurz vorm Einschlafen oder zumindest vor einem Nervenzusammenbruch… Dann kamen Adriane und Val, zwei Mitarbeiterinnen von Serpaf, jedoch doch noch; anscheinend wurde ihnen gesagt, dass wir erst um 8 Uhr ankommen, also nehm ich das Vorurteil doch glatt zurück ;-)
Sie brachten uns zu unserer Wohnung, die wir ganz für uns allein haben. Wir haben echt viel Platz, eine große Küche sogar mit Tiefkühler und Mikrowelle. Nur das Bad lässt zu wünschen übrig. Es ist einfach zu klein, es gibt keine Möglichkeit, irgendwo etwas abzustellen und wenn man den Duschhahn aufdreht, kriegt man immer einen kleinen Stromschlag (und das Wasser ist eisekalt)…Außerdem haben wir in unseren Zimmern kein Licht, was grad im Winter, wo es schon ab 6 Uhr dunkel wird, blöd ist.
Trotzdem fühl ich mich hier wirklich wohl!
Um 12 Uhr holte Vao uns wieder ab und wir sind zusammen mit ihrer Tochter und Adrianes Familie Essen gegangen – mal wieder all you can eat mit Massen an Fleisch und ekelig süßem Nachtisch im Angebot.
Auf der Fahrt hab ich schon ein bisschen von Sete Lagoas gesehen und mir gefällt, was ich gesehen hab. Hier stehen überall Palmen rum, die Seen sind auch echt schön und die Häuser sind nicht ganz so heruntergekommen, wie in Sao Leopoldo.
Was hier sehr abenteuerlich ist, ist der Straßenverkehr. Unser Fahrer schaute den größten Teil der Fahrt entweder nach hinten, zur Beifahrerin oder nach rechts und links aus den Fenstern aber nicht aus der Frontscheibe auf den Straßenverkehr. Stoppschilder wurden eher als Vorschlag wahrgenommen und den Blinker müsste man bei ihm eigentlich auch nicht ins Auto einbauen. Die Hupe wurde von ihm nicht wie in Deutschland als Warnsignal benutzt, sondern als Begrüßung. Alle 800m wurde der Fahrer langsamer, weil er beim aus dem Fenster schauen einen Bekannten gesehen hatte, der mit Hilfe der Hupe begrüßt wurde.
Am Nachmittag haben Clara und ich dann mal die Küche ausgeräumt und alles gespült. Einen Teil der „Tupperdosen“ haben wir gleich nach ganz hinten in den Schrank gestellt, weil wir sie sowieso nie benutzen werden, so verdreckt wie die sind. Das Spülen und Ausräumen hat so lang gedauert, das wir danach direkt Abendessen machen wollten. Da wir Mittags nicht so viel gegessen hatten und wir beide Lust mal auf was „normales“ hatten, beschlossen wir, Nudeln mit Tomatensoße zu machen…das scheiterte leider daran, dass wir den Gasherd nicht zum Laufen bringen konnte…
Als Entschädigung planten wir einen Möhren-Tomatensaft im Shaker zu machen…nachdem die ersten Zutaten ihre Runden darin drehten, fing der aber an zu qualmen und stinken, weswegen auch dieser Plan zunichte gemacht wurde. Das hat uns so entmutigt, dass wir nicht mehr die Lust hatten, den Sandwichtoaster zu testen (der sowieso ein bisschen verranzt ist). Also gab es ungetoastetes Weißbrot mit Tomatenscheiben drauf und dazu Rohkostmöhren…mehr gab der Kühlschrank nicht her, so ganz ohne Herd und Backofen. Sowieso ist es sehr lustig, dass wir einen 5kg Sack Zucker im Vorratsschrank hatten, aber nur einen kleinen Rest Salz und kein bisschen Mehl. In Brasilien ist Zucker einfach das Wichtigste.
Jetzt sitz ich hier und schreib diesen Blogeintrag vor, weil ich kein Internet habe :(
Da merkt man mal, wie abhängig man davon ist…Und damit verabschiede ich mich für heute und leg mich gleich schon mal ins Bett; der morgige Tag wird sicherlich sehr anstrengend.

Freitag, 13. August 2010

Abschied

Das Seminar ist nun zu Ende, der Koffer ist gepackt und schon wieder hieß es Abschied nehmen.
Da wir alle zu verschiedenen Zeiten fliegen/fahren, fing das Abschiednehmen gestern Abend an, dann sind wir nochmal um 4Uhr nachts und um 7Uhr morgens aufgestanden und sind jetzt noch 6 Leute von der EKiR Gruppe, die bis heute Abend auf ihre Abreise warten müssen.
Es war schon echt traurig, sich zu verabschieden. Die 4 Wochen haben uns zusammengeschweißt, wir hatten eine tolle Zeit zusammen und Freundschaften sind entstanden.
In dieser Situation kommt auch der Abschied von euch noch mal zurück. . .

Jetzt warten wir alle gespannt und mit Vorfreude auf die Ankunft in unserem neuen Zuhause. Ich freu mich schon darauf, endlich wirklich anzukommen, nicht nur für 2 Wochen hier und für 2 Wochen da zu sein. Endlich den Koffer auspacken und nicht „aus dem Koffer leben“. Ein eigenes Zimmer, ein bisschen Privatsphäre und Ruhe.
Vorher gilt es jedoch noch die lange Anfahrt zu meistern. Heute Abend fahren Clara, die mit mir zusammen wohnen und arbeiten wird, und ich um 19 Uhr von hier los, nehmen um 21 Uhr den Bus von Porto Alegre nach São Paulo, wo wir am Samstagnachmittag ankommen werden. Nach einem Aufenthalt von 6 Stunden fahren wir dann nach Sete Lagoas weiter, dort werden wir am Sonntagmorgen ankommen. Zum Glück sind die Reisebusse hier bequem ;-)
Gleich geht’s schon mal für Samstag und Sonntag einkaufen und dann hol ich glaub ich ein bisschen schlaf nach…

Mittwoch, 11. August 2010



Hier ein Foto von den Wasserfällen in Canela, die wir am Wochenende bestaunen durften.


...Lea, Lisa und ich in Canela

Liebe Grüße aus Brasil!

Nach 25 Stunden Anreise bin ich letzte Woche Dienstag hier in Sao Leopoldo (bei Porto Alegre) gut angekommen, wo ich bis zum 13. August ein weiteres Seminar mit Sprachkurs haben werde. Noch völlig fertig vom Flug hatten wir 12 EKiRer das Vergnügen, in einer Vorstellungsrunde die restlichen ca. 25 Freiwilligen aus ganz Deutschland kennenzulernen. Mir fällt es schwer, mich nochmal auf so eine große Gruppe einzulassen, vor allem, weil man in Gedanken immer noch bei den restlichen Leuten aus Bonn, die nach Nicaragua, Chile und Argentinien gehen, ist. Die Themen, die wir hier bei dem Seminar behandeln, kenn ich auch schon irgendwie aus Bonn. . . Insgesamt 4 Wochen Seminar ohne Pause dazwischen ist halt nicht immer so einfach ;-)
Unsere Betreuer geben sich aber echt viel Mühe und sind mit dem ganzen Herzen dabei.
Auf verschiedenen Ausflügen durften wir schon die Eigenarten des brasilianischen Essstiles kennenlernen. Am Donnerstag waren wir zum Beispiel in einer Pizzeria, in der die Kellner die ganze Zeit rumlaufen und man sich von verschiedenen Pizzen so viel nehmen kann, wie man will. Klingt ja noch bis hier ganz normal. Aber womit die Pizzen dann belegt waren, war schon echt verrückt bis ekelig. Am Anfang kamen herzhaft belegte Pizzen (rankte von Thunfisch bis Herz), alles mit super viel Käse drauf, dann kam die Käselasagne, die man auch einfach nur als Käsehaufen hätte bezeichnen können, und am Schluss kamen dann die süßen Pizzen: mit heller oder dunkler Schokolade überzogen, zusätzlich manchmal noch mit Smarties, Nüssen, Erdbeeren, Eis oder Baiser.
Auch im Alltag muss man sich dran gewöhnen, dass es zusätzlich zu den 3 Mahlzeiten noch 2 mal am Tag Kaffeepausen mit Keksen und Kuchen gibt.

Bis jetzt hab ich noch nicht wirklich das Gefühl, in Brasilien angekommen zu sein. Hier ist es konstant und überall (ob im Haus oder draußen) so unglaublich kalt und es gibt einfach keinen Ort, an dem es mal warm ist (außer in meinem Schlafsack ;-) ). Deswegen freu ich mich auch schon ziemlich doll darauf, am Freitag endlich in mein Projekt zu fahren, denn in Sete Lagoas sind es muckelig warme 26°C.

Donnerstag, 29. Juli 2010

In 4 Tagen geht es los...

...aber so ganz realisiert habe ich das immer noch nicht. Im Moment bin ich mit meinen Gedanken noch voll und ganz in Deutschland, genauer gesagt in Bonn. Da habe ich nämlich seit 11 Tagen einen Ausreisekurs.
Viele von euch haben mich gefragt, was man denn 2 Wochen lang auf so einem Seminar macht und ich konnte die Frage irgendwie nicht so genau beantworten, da ich sie mir selber gestellt hatte ;)
Mittlerweile bin ich allerdings ein wenig schlauer geworden. Wir befassen uns hier mit Themen wie Sicherheit, HIV und Sucht, reden über die Aufgaben, die wir dort wahrnehmen werden und über unser Gastland und reflektieren über unsere eigene Auffassung von Kultur, Toleranz...
Außerdem kocht jede Ländergruppe an einem Tag ein typisches Gericht aus dem jeweiligen Land...leider sind Bohnen und Reis in ganz Lateinamerika ziemlich beliebt, wesehalb gegen Ende dann auf "argentinische Spaghetti" und "nicaraguensische Pizza" umgestiegen wurde ;)
Natürlich haben wir hier auch freie Zeit und die genieße ich wirklich sehr. Es gibt die Möglichkeit Volleyball zu spielen, spazieren zu gehen, zu singen; aber oft unterhalte ich mich auch einfach nur mit den anderen Freiwilligen.
Insgesamt fühle ich mich sehr wohl hier und meine Vorfreude auf Brasilien wächst und wächst.

Sonntag, 18. Juli 2010

Hallo und herzlich willkommen:)

Mein Name ist Madita Kreuter, ich bin 19 Jahre alt und werde von August an 1 Jahr in Sete Lagoas, Brasilien, einen Freiwilligen Friedensdienst machen.
Hoffentlich werde ich mich hier immer mal wieder bei euch melden und von meinen Abenteuern berichten - aber erwartet nicht zu viel, ich war auch schon immer eine schrecklich nachlässige Tagebuchschreiberin ;-)

In den nächsten 2 Wochen werde ich in Bonn einen Ausreisekurs besuchen, wo ich mit 40 weiteren Lateinamerikareisenden was über Land und Leute lernen werde.
Am 2. August flieg ich dann nach Porto Alegre, um einen 2 wöchigen Sprachkurs zu machen – falls die Leute beim Generalkonsulat München es schaffen, mir mein Visum rechtzeitig zu schicken ;-)

Ich hoffe, dass ihr immer mal wieder hier reinschaut und euch mal bei mir meldet :)